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Wir sind avodaq: Imker Louis und seine Bienenvölker

Im Interview berichtet unser Kollege über sein ungewöhnliches Hobby

avodaq

04. Jul 2024 | 3 min.

Account Manager Louis bei seinem Hobby, der Imkerei

Hallo Louis, schön, dass du da bist. Du arbeitest als Junior Account Manager bei avodaq und hast ein tierisch süßes Hobby. Erzähl doch mal!

Ich bin Louis, 25 Jahre alt und komme gebürtig aus Cloppenburg. Seit sechs Jahren lebe ich nun schon in Hamburg. Ursprünglich war ich im Vertrieb in der Lebensmittelbranche tätig, habe mich dann jedoch entschieden, in die IT zu wechseln. An avodaq hat mich sofort begeistert, dass das Unternehmen modern und innovativ ist. Inzwischen bin ich seit über einem Jahr dabei. Mein Ausgleich zum Job – oder mein Schönwetter-Hobby, wie ich es gern nenne – ist die Imkerei.

Doppeltes Glück also für uns, dass du Teil des avodaq Teams bist. Wie bist du zur Imkerei gekommen und was war der Grund für dich, damit zu starten?

Die Imkerei habe ich noch in meiner Heimat für mich entdeckt. Wir hatten einen Imker in der Nachbarschaft, bei dem ich eine Saison ausgeholfen habe. Da war ich ungefähr 18 Jahre alt. Noch im selben Jahr schenkte er mir zwei Bienenvölker und ich konnte selbst mit dem Imkern beginnen. Um mehr über den Umgang mit den Tieren und die Honigproduktion zu erfahren, absolvierte ich parallel einen einjährigen Kurs. Das würde ich jedem empfehlen, der über dieses Hobby nachdenkt. Während der gesamten Zeit hatte ich meinen Nachbarn als Mentor an meiner Seite. Danach stand ich auf eigenen Beinen. Das Schöne ist, dass man jedes Jahr dazulernt, egal wie lange man dabei ist.

Für mich war und ist die Imkerei eine schöne Möglichkeit mit Tieren zu arbeiten. Die Bienen sind ja für sich selbstständig und nicht auf tägliches Füttern oder Gassi gehen angewiesen. Bei Bienen kann man so viel Zeit investieren, wie man möchte. Mir macht ehrlich gesagt das Arbeiten mit den Tieren am meisten Spaß. Die Honigernte ist ein toller Bonus.

Wie sieht denn so ein Jahr mit deinen Bienenvölkern aus? Im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Was sind da deine Aufgaben und wie viel Zeit kostet dein Hobby?

Imker Louis - Ein Biene sammelt Nektar
Eine Biene sammelt Nektar

Im Frühling stelle ich sicher, dass die Tiere gesund sind und ausreichend Platz haben. Wenn ein Bienenvolk seinen Kasten vollständig ausgebaut hat, signalisiert dies den Bienen, einen neuen Platz zu suchen. Das Volk teilt sich und eine Hälfte schwärmt aus. Meine Aufgabe ist es, einen Teil der Bienen frühzeitig in einen neuen Bienenkasten umzusiedeln. Das alte Volk hat dann wieder Platz und das Jungvolk sucht sich eine neue Königin aus. So vermehre ich die Bienenvölker.

Imker Louis mit einem Rähmchen im Sommer
Ein mit Honig gefülltes Rähmchen

Zur Sommersonnenwende erreicht der Bestand mit etwa 60.000 Bienen pro Volk sein Maximum. Danach nimmt die Zahl wieder ab, da weniger Eier gelegt werden. Im Sommer wird dann auch der Honig geerntet. Dafür benötige ich etwa ein Wochenende. Ich bringe dazu die mit Honig gefüllten Rähmchen in meine Wohnung im 3. Stock – und ja, die Nachbarn kennen mich mittlerweile alle. Der Honig wird geschleudert, gesiebt und gegebenenfalls gerührt. Dann muss noch alles in die Gläser abgefüllt werden. Davor und danach ist großer Wohnungsputz bei mir angesagt.

Die Bienenkäster von Imker Louis im Winter
Winterzeit bei den Bienen

Im Herbst mache ich die Bienen winterfertig. Ich schaue, dass sie ausreichend Platz und Futter haben für die kalte Jahreszeit. Die Bienen formen eine kleine Traube und überwintern so mit der Königin in der Mitte. Sobald es wieder wärmer wird, legen sie wieder Eier. Durch den Klimawandel verschiebt sich das deutlich.

Im Winter schaue ich etwa einmal im Monat nach den Tieren, im Frühjahr jede Woche. Durchschnittlich kann man pro Volk mit einer Stunde Arbeit pro Woche rechnen.

Imker Louis bei der Arbeit
Louis bei der Arbeit mit seinen Bienen

Was fasziniert dich an den Tieren?

Mir bereitet es besonders Freude zu sehen, wie die Bienen als Volk zusammenarbeiten. Zum Teil fliegen sie mehrere Kilometer, um Nektar zu sammeln und finden trotzdem wieder zurück. Die gefundene Futterquelle kommunizieren sie auch an ihre Artgenossen. Und jede Biene weiß genau, was sie zu tun hat. Faszinierend, was die Tiere leisten können. Ich bin dabei nur Beobachter und Begleiter für das Jahr. Die Bienen können eigentlich alles alleine und brauchen nur manchmal meine Unterstützung.

Wenn ich bei den Bienen bin, muss ich langsam und vorsichtig arbeiten, um sie nicht zu stören. Das bringt mich schon sehr runter. Wenn ich etwas falsch mache, melden sie sich sofort – das Volk wird dann unruhig. Klar wird man auch mal gestochen, aber das wird immer weniger. Und für eine Biene ist das nunmal der beste Weg, ihre Unzufriedenheit auszudrücken.

Wo stehen denn deine Bienenkästen? Das ist doch sicher gar nicht so einfach als Imker in einer Großstadt, oder?

Damals standen die Bienenkästen direkt bei uns im Garten. Vor meinem Umzug nach Hamburg musste ich mich erst einmal schlau machen. Letztlich konnte mir das Bauamt weiterhelfen und ich durfte mich auf eine Streuobstwiese stellen, die nicht mal zehn Minuten von meiner Wohnung entfernt ist. Die Stadt hat sogar extra Wildblumen ausgesät. Drum herum gibt es aber auch viele Rapsfelder und Gärten. Die Bienen sammeln in einem Umkreis von bis zu 5 km. Jedes Jahr ist die Mischung des Honigs anders und einzigartig.

Imker Louis sucht die Bienenkönig im Gewimmel der Bienen
Wimmelbild

Finde die Bienenkönigin 🐝

Wer Bienen halten möchte, muss die Königin im Gewimmel der Arbeiterinnen und Drohnen finden. Dies ist wichtig für die Gründung eines neuen Bienenvolks, das Einfangen eines Schwarms oder auch für die Honigernte.

In diesem Gewusel hat sich eine Bienenkönigin versteckt. Findest du sie?

Ist die Imkerei aus deiner Sicht mit viel Verantwortung verbunden? Und würdest du dich wieder dafür entscheiden?

Auf jeden Fall ist es Verantwortung. Anders als für einen Hund, aber man ist verantwortlich. Mir ist auch schonmal ein Teil des Volkes abgehauen. Wenn die Bienen dann kein neues Zuhause in der Natur finden – was zunehmend schwieriger ist – überleben sie diese Reise nicht. Das wünscht man sich als Imker absolut nicht.

Die Imkerei ist für mich aktuell gut mit dem Job vereinbar. Aber natürlich muss man für sich einplanen, dass man die Bienen tagsüber besucht, wenn es noch hell ist. Das variiert je nach Jahreszeit. Ich schaffe das momentan sehr gut und würde es genau so wieder machen. Von Februar bis Juni habe ich viel zu tun mit meinem Hobby. Danach wird der Aufwand weniger und ich habe wieder mehr Freizeit. Anfang des Jahres freue ich mich immer schon sehr, dass es bald wieder losgeht.

Wie viele Bienenvölker versorgst du und wieviel Honig erhältst du? Wann können wir mit dem avodaq Honig rechnen?

Aktuell habe ich vier Völker. Davon kann ich bei drei Völkern ernten. Man rechnet jährlich mit etwa 25 bis 30 kg Honig pro Volk. Das sind dann mehr als 100 Gläser Honig in diesem Jahr. In wenigen Wochen steht für mich die Ernte an und im Sommer ist der Honig dann verfügbar. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ich damit Kolleginnen, Kollegen und Kunden eine Freude damit machen kann.

Louis, ein echt spannendes Hobby. Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns schon sehr auf deinen Honig!

 

Wer über ein Abo des Hamburger Abendblatts verfügt, findet hier noch einen älteren Artikel über Louis und sein Hobby.