Customer Case Studies

Krankenhaus Agatharied

Zertifizierte Videosprechstunde mit CARY Medical

avodaq

14. Aug 2024 | 5 min.

Außenansicht des Agatharied Krankenhauses
Klare Vorteile

Innovative Lösung mit Mehrwert für alle Beteiligten

Prof. Dr. Stefan Lorenzl ist Chefarzt der Kliniken Neurologie und Palliativmedizin am Krankenhaus Agatharied und dabei Mediziner aus Überzeugung und Leidenschaft. Seit nun fast zwei Jahren nutzt er in seiner Abteilung CARY Medical von avodaq für die Videosprechstunden. Das zertifizierte Tool ist auf den Einsatz in Kliniken und Versorgungszentren spezialisiert. Gerade in der Neurologie könne er so die Betreuung und Behandlung seiner Patientinnen und Patienten signifikant verbessern, berichtet Prof. Lorenzl im Interview.

Portrait von Prof. Lorenzl vom Krankenhaus Agatharied
Prof. Dr. Stefan Lorenzl, Chefarzt der neurologischen Abteilung, Krankenhaus Agatharied

Herr Prof. Dr. Lorenzl, warum treiben Sie das Thema Videosprechstunde persönlich an?

Weil es einfach praktisch ist. Ich nutze Videotelefonie schon seit Jahren und habe damit in der Neurologie und Palliativ-Care sehr gute Erfahrungen gemacht. Unsere Patienten sind in ihrer Mobilität teils schwer eingeschränkt, da ist die Videosprechstunde hilfreich. Es geht primär um Nachbesprechungen und Follow-ups nach einem Termin im Krankenhaus, aber auch um kurze Vorbesprechungen oder Zweitmeinungen. Zudem haben wir einen internationalen Kundenstamm. Für uns bedeutet die virtuelle Sprechstunde mit CARY Medical eine deutliche Arbeitserleichterung.

„Für uns bedeutet die virtuelle Sprechstunde mit CARY Medical eine deutliche Arbeitserleichterung.“

Prof. Dr. Lorenzl, Facharzt für Neurologie & Palliativmedizin

Könnten Sie diese Gespräche nicht auch telefonisch anbieten?

Als Arzt hat man gelernt, zu beobachten. Daher ist der Austausch über Video viel intensiver als per Telefon. An der Art, wie ein Patient spricht, greift und sich bewegt, kann ich direkt einschätzen, was sich verändert hat. Das Bild dient zudem als Kontrolle der verbalen Aussagen, denn Emotionen und sichtbare Veränderungen lassen sich augenscheinlich viel pointierter feststellen. Selbst das Teilen von Befunden und Medikamentenlisten geht leichter, der Patient muss sie nur vor die Kamera halten. Und nicht zuletzt wachsen die persönliche Verbindung sowie das Vertrauen zum Arzt, weil dieser – bildlich gesehen – an den eigenen Küchentisch kommt. Meine Erfahrung ist, dass ich die bisherigen Videosprechstunden mit CARY Medical als Telefonat nicht hätte erledigen können.

Aber den persönlichen Kontakt werden Sie nicht ersetzen?

Man muss sich immer persönlich sehen, das ist klar. In der Parkinson-Komplex-Therapie beispielsweise sind Patienten für zwei Wochen bei uns im Krankenhaus. Da kann ich sie im Tagesverlauf sehr gut kennenlernen und mir ein umfassendes Bild machen. Aber dann reicht es für ein Jahr aus, sie in der Videosprechstunde zu treffen. Jeder Kanal hat seine Berechtigung: Auch im Video ist alles echt, man sitzt im Wohnzimmer des Patienten und wird als präsent erlebt. Nach einem Jahr trifft man sich wieder persönlich.

Wie reagieren die Patientinnen und Patienten auf die Videosprechstunde?

Überaus positiv, denn der Patient braucht die Beratung und den Kontakt in der Regel sofort. Und das geht per Video einfach schneller. Natürlich ist das erste Mal eine Herausforderung für viele, da werden vorab schon mal technische Testläufe mit Familienangehörigen gemacht. Und dann freut man sich einfach, weil man sich persönlich sieht. Manchmal begleiten Kinder, Ehepartner oder Enkel die Videosprechstunde von Schwerstkranken, auch das klappt ziemlich gut. Oder die Angehörigen wollen alleine mit jemandem sprechen, der die Situation und ihre Belastungen versteht. Das Medium ist da ziemlich flexibel.

„Ich würde am liebsten 70 % der Ferngespräche mit der Videosprechstunde machen.“

Prof. Dr. Lorenzl, Facharzt für Neurologie & Palliativmedizin

Eingangsbereich mit Schriftzug des Agatharied Krankenhauses

Wo liegen die Herausforderungen der Videosprechstunde?

Unser System CARY Medical basiert auf Webex und ist damit wesentlich komplikationsloser als andere Tools, die wir zuvor eingesetzt haben. Störgeräusche oder Fehler im Verbindungsaufbau, beim Ton oder im Bild – das haben wir hier nicht gehabt. Wenn es Probleme gibt, dann bei der Einwahl der Patienten, denn für einige ist es Neuland. Aber gemeinsam kriegt man das hin. Und wenn es partout nicht funktioniert, versucht man es einfach nach ein paar Tagen erneut. Denn das Wichtigste, was wir unseren Patienten anbieten können, ist die persönliche Bindung.

Was müssen Ärztinnen und Ärzte mitbringen für die Videosprechstunde?

Digitalisierung lässt sich leicht fordern, aber sich vor die Kamera zu setzen, braucht eine gewisse Sicherheit. Damit die Beratung als authentisch wahrgenommen wird, kommt es auf die Erfahrung des Arztes an, seine Autorität und die fachliche Expertise. Zudem begegnen sich beide Parteien eher auf Augenhöhe, wobei der Patient in seiner Komfortzone bleiben kann. Und die Emotionen, die über das Video transportiert werden, stellen höhere Ansprüche an den Arzt als ein Telefonat. Im Gegenzug ist der fachliche Lerneffekt für Ärzte nicht zu unterschätzen, und die Rechnung ist einfach: Ich kann mit der Videosprechstunden-Lösung CARY Medical mehr Patienten in höherer Qualität betreuen.

Was planen Sie für die Zukunft?

Ich würde am liebsten 70 % der Ferngespräche mit der Videosprechstunde machen. Momentan sind es gerade mal rund 15 – 20 %, der Rest läuft über das Telefon. Hier ist noch Luft nach oben, aber die Akzeptanz entwickelt sich. Zudem plane ich, zukünftig in der Videosprechstunde die Whiteboard-Funktion der Anwendung zu nutzen. Das auszubauen, ist das Next Level der Digitalisierung für mich. Schließlich erfordert der Arztberuf kontinuierliches Lernen.

Prof. Lorenzl, wir danken Ihnen für das Interview und freuen uns auf weitere spannende gemeinsame Projekte in der Zukunft!

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Krankenhaus Agatharied

Das Krankenhaus Agatharied ist eine moderne Akutklinik im Landkreis Miesbach und Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München. Die Klinik umfasst alle Fachabteilungen und -bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie mehrere medizinische Schwerpunktzentren.

Hauptsitz: Landkreis Miesbach
Medizinisches Fachpersonal: rund 450 Mitarbeitende
Betten: 350
Branche: Healthcare